Einleitung

Wie antworten Menschen, die die Bergpredigt Jesu ernst nehmen, auf die grossen Nöte der Welt – Krieg, Hunger, Elend? Mit tätiger Nächstenliebe und Solidarität mit Leidenden. Beide gehören bis heute zu den wichtigsten Grundpfeilern täuferischen Glaubens.

Bild Männer vor eine mobilen Konservenfabrik

Mobile Meat Cannery (Maschine für Fleischkonserven) in Virginia, nach 1940. (Photo MCC)

Ein Beispiel für helfendes und heilendes Handeln ist das mennonitische Hilfswerk MCC (Mennonite Central Committee). Diese Organisation kümmert sich seit gut 100 Jahren um Notleidende in der ganzen Welt unter dem Motto “Relief, development and peace in the name of Christ” – «Hilfe, Entwicklung und Frieden im Namen Christi».

«Food for relief» und Mittagstische

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann das MCC, Menschen in Europa mit selbst produzierten Waren zu versorgen. In Deutschland waren 1947 43 Mitarbeitende für die Verteilung von 4.538 Tonnen Lebensmitteln, Kleidung und anderen Dingen verantwortlich. Die MCC-Speisungen erreichten etwa 80.000 Menschen.

Bild des Sammelcontainers

Sammelcontainer für die Kesselaktion (Foto SMM Nothilfe 2015).

«Stell dir vor es ist Krieg, und wir schicken Kessel statt Waffen» - Nothilfe heute

Mit sogenannten «Kesselaktionen» leisten Mennonitengemeinden weltweite Nothilfe. Zahnbürsten, Nagelknipser, Seife, Handtücher – alles wird von Freiwilligen eingekauft und in Kessel gepackt. Zusammen mit Strickwaren und Quilts und begleitet von guten Wünschen reisen die Hilfsgüter zu den Menschen in Kriegs- und Krisengebieten.

Bild des Dankesschreibens aus Neustadt

Bürgermeister und Verwaltung von Neustadt a.d.W. (Pfalz) danken dem mennonitischen Hilfswerk MCC für die empfangene Hilfe in den Hungerjahren nach dem 2. Weltkrieg (Archiv der Mennonitischen Forschungsstelle Weierhof).

Diese Aktionen stossen über die Grenzen der Mennonitengemeinden hinaus auf grosse Resonanz: Schulklassen, lokale Kirchgemeinden, Frauengruppen, Jugendliche und Senioren engagieren sich gemeinsam in solchen Projekten.

Jedoch kann kurzfristige Nothilfe und das Senden von materiellen Gütern nur dann Positives bewirken, wenn auch längerfristig auf Versöhnung, Frieden und Gerechtigkeit hingearbeitet wird.